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Mail vom 16. März 2001

Inhalt

Die Stimme aus der Ferne

Hallo zu Hause

Die Stimme aus der Ferne meldet sich wieder. Eigentlich habe ich gar keine Zeit zum Schreiben, aber ich brauchte dringend eine Ausrede, um mich vor dem Abwaschen und Spiele spielen zu drücken. Wo soll ich auch anfangen mit berichten? Es läuft immer noch so viel!

Das Auto, Klappe die Dritte

Diese Woche zum Beispiel war unser Auto grad zweimal in der Garage. Zuerst seichte es vorne im Kühlersystem, was natürlich beinahe keine Probleme gab, ausser, dass wir keinen Schritt mehr fahren konnten und so einen ganzen Morgen in der Schule schwänzen mussten (ausgerechnet ich als Lehrer!!). Kaum repariert, kam das nächste Malheur.

Nach der Schule entdeckten wir doch tatsächlich einen ominösen Zettel an der Windschutzscheibe. Uns schwante bereits Böses, denn letztesmal bedeutete dies eine Geldbusse. Diesmal wurde von uns verlangt, dass wir uns auf dem Managerbüro des Supermarktes melden sollten. Zaghaft schlichen wir zur besagten Stelle. Eine freundliche Empfangsdame machte uns darauf aufmerksam, dass unser Auto enorm viel Benzin verloren habe und sie in unserer Abwesenheit Sand streuen und wischen mussten, um die Benzinlache aufzuwischen! Poing! Beim Fahren stellten wir fest, dass tatsächlich mehr als ein Viertel des Tankes fehlte. Das konnte uns schon gar nicht mehr schocken, sind wir doch in Australien und hier ist eh alles easy!

Noch mehr Probleme mit dem Auto...

Ohrkanalinfektion, Klappe die Dritte

Lea hat diese Woche ihre dritte Ohrkanalinfektion eingefangen. Für uns bedeutete dies einmal mehr einen Besuch beim Arzt, um Medikamente zu bekommen. Da wir nicht wieder einen Schulmorgen ausfallen lassen wollten, nahmen wir sie gleich mit zu uns in die Schule. Dort hatten alle so viel Spass an ihhr, dass sie sie gleich behalten wollten.

Abschiedsparty eines Lehrers

Am letzten Sonntagabend gab einer unserer Lehrer (Paul) eine Abschiedsparty, da er für 3 Jahre nach Japan wechselt. Da niemand in der Schule uns sagen konnte, wie eine solche Party von statten geht, haben wir uns natürlich darauf vorbereitet und auch eine Einlage einstudiert. Unser Auftritt sah so aus, dass ich mit dem Alphorn um Aufmerksamkeit bat. Brett, unser Aktivitätenlehrer, hatte uns anzusagen, worauf wir, Heinz, Doris, Brett, Marc und ich mit Besenstiel, Kuhglocken, Löffeln, Schellenring, Schweizerfahne und Euphonium einige Schweizer Volkslieder zum Besten gaben.

Uebung erst macht den Meister

Dies musste natürlich fleissig geübt werden. Als erster Probetermin musste der Freitagabend herhalten, da uns diese Idee erst da spontan erleuchtete. Wir fackelten nicht lange und machten uns ans Ueben. Wahrscheinlich hat das Katastrophal getönt, denn schon bald zog ein so kräftiges Gewitter auf, wie ich noch keins erlebt habe. Ich kam mir zeitweise vor wie Michael Jacksen, wenn er im Blitzlichtgewitter aus dem Auto steigt. Gekracht hat's auch einige Male ganz gewaltig! Nun, unsere Probe fand ein plötzliches Ende, da irgendwo der Blitz einschlug und unsere Strasse ab ca. 21 Uhr ohne Strom war. Uns blieb nichts anderes übrig als unter Kerzenlicht das Bett zu suchen und früh zu schlafen.

Am Sonntagmorgen hatten wir Brett zu uns zum Brunch eingeladen, da wir ja auch in der Freizeit Englisch praktizieren wollen! Nach dem Frühstück, mit feinem selbstgemachtem Zopf, eröffneten wir Brett, dass er an diesem Abend in unserer Band mitzuwirken habe. Wir brauchten gar nicht so gewaltige Ueberredungskünste, war er doch mit Leib und Seele dabei. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass wir sehr viel zu lachen hatten. Brett wünschte sich einfach noch als Tarnung einen Fasnachthut, den wir auch fanden.

Der Auftritt

Der Abend rückte schnell näher. Wir fanden auf Anhieb das Hotel, wo die Fete steigen sollte. Es war wirklich urgemütlich, sogar eine grosse Poollandschaft stand uns zur Verfügung. Das einzige Problem war, dass wir lieben Schweizer nicht alles richtig mitbekommen haben in Sachen Party, hätten wir doch Getränke und Becher selber mitnehmen sollen.

Aber hier ist ja nichts ein Problem. Vater Bislin machte sich auf den Weg durch halb Australien (kam mir wenigstens so vor), um die fehlenden Dinge aufzutreiben, mit Erfolg. Das Essen, Chinesisch, war hervorragend. Dann kam die Stunde unseres Auftritts, der ein voller Erfolg wurde, es war auch die einzige Einlage. Anschliessend nahm die feucht fröhliche Party ihren weiteren Verlauf und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Am Ende waren nämlich alle mindestens einmal mitsamt Kleidern im Pool gelandet, natürlich nicht alle freiwillig.

Bumerang werfen

Am Montagnachmittag hätten wir an einer Aborigines-Tanzshow beiwohnen sollen. Leider wurde daraus nichts, da wir zu wenige Leute waren. Dafür durfte sich jeder im Bumerangwerfen versuchen, was bei einigen Werfern beinahe lebensgefährlich endete. Andere mussten den Bumerang irgendwo in der Ferne suchen. Bei einem kurzen Drink in der Bar lernten wir einen Italiener kennen, der schon seit seiner Kinderzeit in Perth lebt. Wir fanden sofort Gefallen aneinander. Er gab uns seine Adresse und lud uns zu sich nach Perth ein. Wer weiss, vielleicht finden wir ja noch Zeit dazu!?

Tja, es gäbe noch mehr zu berichten, eigentlich von jedem Tag. Ihr werdet bald wieder von uns hören!

Macheds guet! Dobe

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