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Mail vom 3. Februar 2001

Inhalt

Die erste Woche ist überstanden

Hallo überall in der Schweiz

Erstmals vielen Dank für alle Mails, die wir auf unsere erste Info erhalten haben. Seit dem letzten Schreiben ist ja bereits beinahe wieder eine Woche vorbei. Auch in dieser Woche ist wieder sehr viel gelaufen und wir mussten uns gewaltig anstrengen, um immer und überall mit der Sprache klarzukommen.

Es gibt Zeiten, da haben wir das Gefühl, schon immer Englisch gesprochen zu haben, ein andermal kommts uns nicht nur spanisch, sondern gar chinesisch vor (Kunststück bei so vielen Chinesen und Japanern in Australien).

Unterschiede zur Schweiz

Was ist denn hier anders als bei euch in der Schweiz? Zum ersten ist da sicher das Wetter zu nennen, das aber wisst ihr ja bereits. Das Leben sonst ist, mindestens was wir bis jetzt festgestellt haben, ähnlich teuer. Günstig ist sicher das Fleisch. Was viel besser schmeckt als bei uns, sind sämtliche Früchte (auch günstiger). Ananas schmecken nach Ananas, Wassermelonen schmecken nicht nach Wasser, alles ist so fein. Wir verdrücken deshalb täglich Unmengen von diesen Dingen! Das Benzin ist um einige Rappen (1 Liter = 81 Rappen) günstiger, dafür sauft unser alter Opel wie ein Kamel nach einer Woche in der Wüste!

Unser Auto

Ueberhaupt ist das Vehikel unser Sorgenkind. Schon am zweiten Tag stellten wir mit Entsetzen fest, dass seine Reifen einem Formel 1 - Slick alle Ehre gemacht hätte und unsere erste Aufgabe war deshalb, diese Rreifen zu ersetzen. Da trat aber schon die nächste Ueberraschung zu Tage. Wir mussten, auf allerdringenstes Anraten des Garagisten, die Vorderradaufhängungen und Vorderachsen ersetzen. Scheibenspritzwasser erhalten wir keins, die Klimaanlage ist nur zur Zier, ebenso die Heizung. Wir beten vor jeder Fahrt, dass wir noch das ganze Auto zurückbringen!

Eine weitere Englischlektion erhielten wir an einer Tankstelle. Bei uns in der Garage standen 4 verschiedene Oelkannen, jede für einen anderen Oeltank im Auto. Grosse Frage: Welches Oel gehört in welchen Behälter? Wir fackelten nicht lange, packten die 4 Kannen ins Auto und fuhren damit zur nächsten Garage, wo uns ein fachkundiger Mechaniker äusserst gestenreich erklärte, welches Oel in welchen Behälter zu kommen habe. Ihr seht: Motorenkunde und Englisch in der gleichen halben Stunde!

Das vorläufig letzte Problem trat dann beim Tanken auf. Den Tankdeckel brachte ich mit viel Geduld aus seiner Halterung. Aber wie bringt man diesen wieder in seine Verankerung, wenn er nicht will? Immerhin, zu dritt schafften wir das Unmögliche, der Deckel passte wieder!

Uebrigens: Habe ich euch schon erzählt, wie man die Motorhaube öffnet? Das geht so (laut Besitzerbeschreibung: einer zieht am Hebel im Innern des Autos, ein zweiter drückt den Deckel von aussen herunter und bewegt ihn irgendwie (wie, das ist mir heute noch nicht klar) und der dritte drückt und zieht irgendwo. Schheinbar sind wir in dieser Beziehung in der Schweiz den Australiern voraus, denn Doris schaffte die ganze Arbeit ganz allein!

Noch mehr Geschichten über das Auto

Schule in Nambour

Anfangs dieser Woche mussten wir noch nach Nambour fahren, dorthin, wo unsere Kinder das nächste halbe Jahr in die Schule dürfen. Wir mussten ja noch die Uniformen holen. Wieder erklärten wir den betroffenen Personen in perfektem Anfängerenglisch, mindest haben die Leute das so registriert, was unser Begehren war und tatsächlich, wurden wir von der Schulleiterin persönlich in den Uniformenshop geführt, wo unsere Kinder eingekleidet wurden (PS: Ich musste hier an dieser Stelle unsern Kindern hoch und heilig versprechen, die Uniform nicht zu beschreiben und ja keine Foto beizuheften!).

Gross war unser Aerger, als wir erfuhren, dass in dem bereits bezahlten Schulgeld weder das Schulmaterial (Hefte, Bücher, Schreiber.....), noch die Schuhe der Uniformen inbegriffen waren. Als freundliche Schweizer machten wir unverzüglich auf den Weg in die Stadt, um auch noch all dies zu besorgen (es war sehr teuer!!!!!).

Aber auch Glück hatten wir an diesem Tag noch. Wie wir so in Nambour zu Fuss umherirrten, standen wir doch tatsächlich plötzlich vor dem Shire Concil, das wir ja auch noch hätten suchen müssen, da wir es doch wirklich geschafft hatten, am ersten Tag in Australien, bei unserer ersten Fahrt mit anschliessendem Parkieren, eine Parkbusse zu bekommen. All unsere Erklärungen, dass wir neu hier seien, keine Tafel mit Parkzeitbeschränkung gesehen hätten und sowieso fruchtete nichts, wir bezahlten die 15 Dollar doch!

So, wir wünschen euch allen eine gute Zeit und freuen uns auf Infos von euch!

DoBeMaLe

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