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Mail vom 15. Apr 2001

Inhalt

Vor-Osterzeit

Hallo in der Schweiz

Sorry, ich weiss, ihr habt sehr lange nichts mehr Neues von uns gehört. Das ist nicht etwa, weil nichts mehr los ist, sondern eher, weil zu viel läuft. Neben dem täglichen Einerlei, das ihr ja kennt, warten immer wieder neue Aufgaben auf uns. Leider kommen wir mit unserem Englisch nicht so vorwärts, wie wir das von uns erwartet haben. Natürlich haben wir auch unsere Ansprüche zu hoch geschraubt. Schliesslich braucht alles seine Zeit.

Tschau Heinz

Mittlerweile mussten wir uns ja von unserem zweiten Gast, Heinz, trennen. Das fiel uns allen nicht leicht. Wir mussten ihn beinahe ins Flugzeug prügeln oder er uns aus dem Flughafenareal jagen, damit er ja nicht wieder mit uns nach Coolum zurückfährt. Wir hatten wirklich viel Spass zusammen und die Zeit verging viel zu schnell. Was ist alles passiert, seit meinem letzten Mail? Ich weiss gar nicht mehr alles. Nun, versuchen wir einige Punkte zusammen zu tragen.

Cannyoning auf dem Noosariver

Da wäre die Geschichte mit dem Cannyoning auf dem Noosariver. Eine Aktivität mit der Schule war eine Flussfahrt mit dem Kanu. Zwei bis drei Leute zusammen hatten in ein Kanu zu steigen. In Einerkolonne sollten wir unserem Führer folgen. Nach einer kurzen Einführung hatte jedes Boot eine Teststrecke um unseren Guide zu paddeln. Irgendwie hatten Doris und ich die Nase wohl zu vorderst, mussten wir doch als erste ins Boot. Wer jetzt geglaubt hat, unsere Ehe sei dabei in die Brüche gegangen, den muss ich leider enttäuschen. Wir harmonierten doch glatt auf Anhieb zusammen und bewältigten die Teststrecke mit Bravour. Heinz teilte das Kanu mit zwei japanischen Girls. Mit seiner Kopfbinde und seinem Hemd glich er stark einem Piraten, weshalb wir ihm nur noch Pirat riefen. Was er allerdings dann auf dem Fluss mit seiner Crew bot, war alles andere als piratenhaft. Vorwärts kamen sie schon, aber nicht geradeaus, sondern immer im Kreis. Schon bald entschwand der Pirat aus unserm Blickfeld. Ich denke, vor diesem Boot müsste sich niemand auf den Weltmeeren in Sicherheit bringen. Eher müsste man freundlich sein und hie und da etwas Essbares der Mannschaft zuwerfen! Tja, irgendwie ist er dann doch noch ans Ziel gelangt. Knapp erlebte er dort dann mit, wie wir restlichen Schweizer gerade ein Boot mit wildkreischenden Japanern zum Kentern brachten!

Schlangen

Ueber Schlangen gäbe es auch noch etwas zu berichten. Bis jetzt sind wir von Schlangen verschont geblieben. Lea sah eine harmlose Schlange bei einer Freundin zu Hause. Am Strand von Coolum wars dann schon bedeutend gefährlicher, als Lea zusammen mit mir am Meer entlang spazierte. Plötzlich entdeckten wir im Wasser eine schwarze Schlange mit orangem Bauch. Vorsichtig näherten wir uns dem Tier. Eine Frau mit einem Hund ermahnte uns dann, ja nicht näher zu gehen, da die Schlange hoch giftig sei. Zu Hause schlug ich in einem Schlangenbuch nach und tatsächlich wurde die besagte Snake als sehr giftig eingestuft.

Schlangen-Theater

Mehr Erfahrungen mit Schlangen musste Heinz bei uns machen. Als er über das Wochenende auf Fraser Island weilte, besuchten wir den Australien Zoo. Dort kauften wir eine täuschend echte Plastikschlange mit dem bösen Hintergedanken, Heinz damit zu erschrecken, was uns, glaube ich, sehr gut gelungen ist:

Als er von seinem Trip zurück war, legten wir das Tier in unseren Pool. Doris machte sich auf den Weg zum Pool, wo sie Wäsche abnehmen wollte. Auf ihr Rufen hin, stürzten wir alle zum Pool, Heinz allen voran. Schliesslich hörten sich Doris Rufe ziemlich gefährlich an. Tatsächlich, im Pool lag eine Schlange und erst noch eine giftige, wie Heinz sofort richtig feststellte. Wie war er doch aus dem Häuschen. Sofort holte er den Fotoapparat, um ja noch ein Bild vom Tier zu machen.

Wer Doris Schauspielstärke kennt, weiss, was sie nun abzog! Ehrlich, zwischendurch musste ich verschwinden, um nicht laut heraus zu lachen. Vor Heinz's Augen packte sie die Poolstange mit dem Netz, holte die Schlange ins Netz. Irgendwie schaffte sie es sogar, dass es aussah, als ob sich die Schlange bewegte, was Heinz natürlich noch mehr in Aufregung versetzte. Als sie nun das Biest gar noch mit den Händen packte, wars um unsern Gast geschehen. Mehr will ich aber an dieser Stelle nicht mehr verraten.....

Nun, die besagte Spielzeugschlange machte natürlich noch weiter ihren Weg, sprich, sie musste noch für mehr Unfug herhalten, so, als wir beim BBQ mit der Schule Brett, das ist unser Teacher für die Aktivitäten, doch recht zum "Gumpen" brachten. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass wir unsern Spass hatten.

Nachspiel

Das war aber noch nicht der letzte Spass an diesem Nachmittag. Wie ihr vielleicht noch aus einer der letzten Infos wisst, hatten wir eine feucht fröhliche Abschlussparty, bei der zum Schluss alle mit Kleidern im Pool gelandet waren, ausser einer Person: B r e t t !!

Er hatte es doch damals tatsächlich geschafft, rechtzeitig zu verschwinden. Logisch, dass wir das nicht vergessen hatten. Er musste nun an diesem Nachmittag baden, selbstverständlich mit Kleidern. Der arme Brett. Wenn er nun geglaubt hatte, die Schweizer gäben nun Ruhe, täuschte er sich.

crazy swiss people

Als es Zeit war, zur Schule zurück zu kehren, fuhr ich mit dem Auto hinter den Schulbus, stellte den Motor ab und tat, wie wenn das Auto einmal mehr defekt wäre, was ja durchaus möglich gewesen sein könnte. Hilfsbereit wie Brett ist, stieg er schon bald aus und fragte nach, was sein könnte. Ich erklärte ihm, dass der Motor nicht anspringe und führte ihm dies auch vor. Mit Würgen (siehe früherer Beschrieb) schafften wir's, die Motorhaube zu öffnen. Fachkundig begutachtet Brett unsern Motor, konnte aber nichts entdecken. Nun kehrte er zum Fahrersitz zurück. Leider viel zu schnell merkte er nun, dass ich den Automat auf R gestzt hatte. in dieser Stellung ist's unmöglich, den Motor zu starten. Ich hatte gerade noch Zeit, die Tür ganz zu verriegeln. Andernfalls wäre weiss Gott was passiert! Jedenfalls sind wir seit diesem Augenblick nur noch die "crazy people" aus der Schweiz, freundlich gemeint!

Zu unserer Ehrrettung muss ich noch anfügen, dass wir Brett ein nettes Mail geschickt haben und Heinz organisierte noch eine feine Flasche Wein für unsern gestressten und geplagten Brett!

So, für heute ist genug erzählt. Ich hoffe, ich brauche nicht mehr so lange bis zum nächsten Mail! Wir wünschen allen ganz frohe Ostern und schönes Wetter, damit alle die Freitage geniessen können!

Tschüss bis zum nächsten Mal! Dobe

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