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Mail vom 16. April 2001

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Fraser Island

Wer kennt Fraser Island? Das ist die grösste Sandinsel der Erde. Sie liegt etwa etwa 2 Autofahrstunden nördlich von Coolum Beach. Seit einigen Jahren ist die Insel ein grosser Renner bei Touristen aus aller Welt. Viele phantastische Bilder in verschiedenen Büchern über Australien zeugen von der Schönheit dieser Insel. Eigentlich logisch, dass auch wir uns vorgenommen haben, einen Abstecher auf diese Insel zu unternehmen. Heinz war ja während seiner Zeit bei uns auch auf dieser Insel und hat uns vorgeschwärmt. Auf Anraten vieler Einheimischer entschlossen wir uns, dieser Insel während den Herbstferien (ja ihr lest richtig, die Kinder haben im Moment Herbstferien) einen Besuch abzustattten.

Antritt der Reise

Da wir nicht geübte Ralleyfahrer sind, haben wir einen Dreitagesausflug auf die Insel bei einem Reiseveranstalter gebucht. Zu fünft (Daniela Rüegsegger weilt momentan bei uns zu Besuch) richteten wir uns früh am Morgen für diesen dreitägigen Trip. Um 6.15 Uhr wurden wir vor der Haustüre vom Besitzer der Reisegesellschaft höchst persönlich abgeholt und nach Noosa gefahren, wo wir in den 4*4 Bus umsteigen mussten. Wir waren überrascht, in einem topmodernen Bus Platz nehmen zu können. Die Reise versprach komfortabel zu werden. Es sei jetzt schon verraten, dass sie in diesem Bus wirklich zum Erlebnis wurde.

Schlechtes Wetter

Eigentlich sollte die Fahrt schon kurz nach Noosa an den Strand führen. Leider war dies unmöglich, da zwei Tage vorher ein Zyklon auf dem Meer gewütet hatte und so die See rauh war. Der Strand konnte wegen der hohen Wellen nicht befahren werden. So kamen wir zu einer Ueberlandfahrt, die auch sehr interessant war. Da ja Abenteuer versprochen worden war, mieden die Fahrer die Teerstrassen und fuhren teilweise querfeldein!

Leider wollte an diesem Tag die Wolkendecke nicht aufreissen, im Gegenteil, der Regen wurde immer schlimmer. Nach zweistündiger Fahrt erreichten wir die Fähre. Nun kamen wir in den Genuss einer äusserst bewegten Ueberfahrt, da das Meer wirklich sehr wild war. Auch auf Fraser Island war die "Strandstrasse" gesperrt, so dass wir quer durch die Wildnis zu unserem Ziel, dem Lake McKenzie, geholpert wurden.

Lake McKenzie und Regenwald

Der Lake McKenzie ist wirklich wunderschön, klar und warm, das Wasser ist trinkbar. Leider mussten wir uns nur allzuschnell wieder in den Bus flüchten. Auch das zweite Ziel, der Regenwald, machte seinem Namen alle Ehre, nicht der Wortteil Wald, sondern mehr der Regen. Trotzdem erhielten wir einen Eindruck von der Schönheit der Natur!

Das Hotel

Ueber Sandstrassen wurden wir nun zu unserem Hotel geführt, wo wir unsere Zimmer zugeteilt erhileten. Nun, da erlebten wir eine nächste Ueberraschung. Normalerweise wird man in ein schmales Zimmer mit 3 Kajütenbetten gesteckt. Wir erhielten doch tatsächlich eine wunderschöne Dreizimmerwohnung! Womit wir das verdient haben? Ich weiss es nicht, genossen haben wirs! Das Mittagessen schmeckte uns, wie überhaupt das Essen die nächsten Tage.

Ellicreek

Am Nachmittag hiess nun das Ziel Ellicreek, eine wunderschöne Flusslandschaft. Normalerweise steigen die Touristen den Fluss hoch und schwimmen in ihm wieder Richtung Meer. Heute war daran nicht zu denken, wurden wir doch vom Himmel schon mit Wasser überschüttet.

Ein Schiffswrack am Sandstrand

Das nächste Ziel war ein Schiffswrack an der Beach. Dieses Schiff ist auf allen Karten abgebildet und äusserst bekannt. Auch hier lohnte sichs nicht, Bilder zu schiessen.

Das Aufregenste an diesem Nachmittag war die Fahrt mit dem Bus auf dem 75 Kilometer langen Sandstrand.

Die erste Nacht

Nach dem Nachtessen riss dann die Wolkendecke plötzlich auf und wir erlebten eine herrlich warme Mondnacht. Auf dem Hotelareal machten wir die Bekanntschaft mit den ersten wilden Dingos. Das sind wirklich schöne elegante Tiere. Ich war echt überrascht. Im Pub versuchten sich einige Gäste im Karaoke-Singen. Wir vergnügten uns am Billiardtisch, sehr zur Freude von Lea.

Nach einer ruhigen Nacht wurden wir am nächsten Morgen von Vogelgezwitscher geweckt, was auch auf gutes Wetter schliessen liess. Tatsächlich, die nächsten zwei Tage waren herrlich.

Lake Wabby

Nach dem Morgenessen starteten wir zum Lake Wabby. Nach einer knappen Stunde Fahrt über den Sand hiess es aussteigen. Durch einen Buschwald stiegen wir hoch in eine Sandwüste, wo uns eine mörderische Hitze erwartete. Wir quälten uns gemütlich über den Sand und wurden dann von einem herrlich frischen Süsswassersee inmitten der Sanddünen überrascht. Ueber eine Stunde konnten wir uns im See erfrischen.

Wie nahe wir der Natur in Australien sind, konnten wir auch hier erleben. Zusammen mit grossen Fischen und freilebenden Schildkröten schwammen wir um die Wette. Wo sonst ist das noch möglich? Der Heimweg führte durch einen wunderschönen, wilden Buschwald. Nach knapp einer Stunde tauchte der Ozean hinter den Bäumen auf. Ich kam mir vor wie Robinson auf seiner Insel.

Frei

Am Nachmittag und am nächsten Morgen hatten wir frei, so dass wir die Sonne und den Pool so richtig geniessen konnten. Beim Mittagessen lernten wir noch einen jungen Deutschen kennen, einen Tennislehrer. Zusammen mit ihm spielten wir ein Doppel auf dem Tennisplatz. Wer gewann? Das bleibt unser Geheimnis. Gegen Abend war dann eine Familienpartie angesagt.

Rückfahrt

Leider war die Zeit auf Fraser Island viel zu schnell vorbei. Um 14.30 Uhr hiess es einsteigen. Auf der Strandstrasse rasten wir (mit über 70 Sachen) zurück Richtung Fähre. Die Ueberfahrt verlief problemlos.

Aber was war danach? Der Bus verliess nach kurzer Fahrt wieder den Strand und bog auf eine "Waldstrasse" ein. Warum? Eine lange Strecke des Strandes war noch geschlossen. Als Gegenleistung für entgangenes Vergnügen am Strand bot uns der Fahrer eine Schüttelfahrt der schlimmsten Art durch den Regenwald an. Ein wirkliches, wildes Abenteuer. Mehrmals mussten wir befürchten, dass der Bus stecken bleibt und wir elendiglich verhungern müssten.

Irgendwie aber konnte der Fahrer den Bus aus allen schlimmen Lagen befreien und nach unendlich langen 50 Minuten, in denen uns tatsächlich speiübel wurde, da wir zuhinterst im Bus sitzen mussten, erreichten wir die Beach. Welch eine Erlösung! Dort fuhren wir eine kurze Strecke zurück, um ein weiteres berühmtes Schiffswrack zu besichtigen.

Rainbowbeach

Ein weiterer Stop zeigte uns, warum diese Beach den Namen Rainbowbeach trägt. Die Sanddünen leuchteten in verschiedenen Farben in der Abendsonne. Phantastisch! Nach dieser Unterbrechung steuerten wir nun Noosa an. Dort erlebten wir dann eine weitere Ueberraschung.

Wer bringt uns heim?

Wer bringt uns zurück nach Coolum? Dies verursachte doch ein grösseres Theater. Ein anderer Bus hätte uns vor Noosa aufnehmen sollen. Irgendwie ist das untergegangen und dieser besagte Bus war bereits kurz vor Coolum, als unser Fahrer den andern Chauffeur per Funk erreichte und zurückbeorderte. Das war nun für uns etwas unangenehm, denn im andern Bus sassen einige Leute, die schon längst nach Hause wollten. Sie alle hatten mit dem Bus nach Noosa umzukehren. Wir konnten die schlechte Laune der Passagiere förmlich spüren, auch bekamen wir einige unfreundliche Worte zu hören. Das Beste aber war, dass dann ausgerechnet wir zuerst nach Hause gefahren wurden.

So ist das Leben. Wir hatten trotz allem drei wundervolle Tage auf Fraser erlebt!

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